[863] Lupold von Bebenburg, Bischof von Bamberg und kirchenpolitischer Schriftsteller, geb. vor 1300 in Bebenburg (jetzt Bemberg an der Brettach), gest. Ende Oktober 1363, studierte 131422 mit Unterbrechungen in Bologna, war gleichzeitig schon Domherr in Würzburg, ward dies 1325 auch in Mainz und 1326 dazu noch Propst zu St. Severin in Erfurt, 1328 auch Archidiakonus in Würzburg. L. beteiligte sich 1333 an der zwiespältigen Würzburger Bischofswahl zugunsten des Kaisers und gehörte 1335 bei der Erledigung des Stuhles zu den Bistumsverwesern. Seit 1353 Bischof von Bamberg, betätigte sich L. als Anhänger Karls IV., der dem Bistum unter anderm 1354 das Recht der Goldprägung verlieh, und Förderer des Landfriedens. Von seinen Schriften ist die wichtigste »De iuribus regni et imperii« (hrsg. zuerst von Wimpheling, Straßb. 1508, zuletzt Heidelb. 1664). In diesem ersten deutschen Staatsrecht, bald nach 1338 verfaßt, verfocht L. die Unabhängigkeit der deutschen Königswahl vom Papsttum. Vgl. Riezler, Die literarischen Widersacher der Päpste (Leipz. 1874); Joel, L. II. von Bebenburg, Bischof von Bamberg (Dissertation, Halle 1891).