Mälar

[160] Mälar (Mälarsee), See in Schweden, zwischen den Läns Stockholm, Upsala, Westerås und Nyköping, ist von W. nach O. 117 km lang und 0,5–50 km breit und bedeckt einen Flächenraum von 1687 qkm (30,5 QM.); die Wasserfläche ohne die Inseln umfaßt 1163 qkm. Sein Spiegel liegt nur 0,3–0,3 m ü. M., die größte Tiefe beträgt 64 m. Durch den Norder- und Süderstrom und den Kanal Södertelge hat er seinen Ausfluß in die Ostsee. Merkwürdigerweise strömt das Meerwasser öfters in den See ein, welches Phänomen man aus der Verschiedenheit des atmosphärischen Druckes auf das Meer und den See zu erklären sucht. Ihm fließen im N. die Fyriså, Örfundaå, Enköpingså, Sagå, Svartå, Kolbäckså und Hedströmmen, im W. Arbogaå und im S. Eskilstunaå zu. Der M. ist durch seine wechselnde Breite, die ihn bald wie einen Fluß, bald wie ein weites Wasserbecken erscheinen läßt, durch die außerordentliche Mannigfaltigkeit seiner Ufer, durch die vielen Arme und Buchten, durch die wechselnde Einfassung mit Klippen und Felsen, waldbekränzten Bergen und ebenen Fluren, durch seine zahlreichen (an 1260) Inseln, durch die Menge der an seinen Gestaden und auf seinen Inseln liegenden Schlösser und Landsitze, deren man an 200 zählt (darunter die königlichen Schlösser Gripsholm, Drottningholm u. a.), der reizendste See Schwedens. Die Inseln bilden allein 16 Kirchspiele mit 900 Bauernhöfen, die Ufer 90 Kirchspiele. Westlich vom M. liegt der Hjelmar (s. d.), mit dem der M. durch den Arbogakanal verbunden ist. An seiner Westseite führt von der Kolbäckså der 100 km lange Strömsholmskanal zu den Seen Södra und Norra Barken in den schwedischen Bergwerksdistrikten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 160.
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