Mézières [1]

[754] Mézières (spr mesjǟr'), Hauptstadt des franz. Depart. Ardennen, 171 m ü. M., an der engsten Stelle einer von der Maas gebildeten Halbinsel, gegenüber Charleville (s. d.) gelegen, Knotenpunkt der Ostbahn, Sitz des Präfekten, eines Assisenhofs und einer Ackerbaukammer, hat eine (gegenwärtig ausgelassene) Zitadelle, eine gotische Kirche (16. Jahrh.), in der 1570 die Vermählung Karls IX. gefeiert wurde, ein Denkmal Bayards (1893), Fabrikation von Fahrrädern, Geschossen für die Marine, Eisenwaren, Bierbrauerei und (1901) 7653 Einw. – M. galt im Mittelalter für einen der festesten Plätze Frankreichs und wurde 1521 von Bayard gegen die kaiserlichen Truppen tapfer verteidigt. 1815 wurde die Stadt von dem norddeutschen Armeekorps unter General v. Haak belagert und kapitulierte erst lange nach dem Sturze Napoleons I., 13. Aug. (die Zitadelle 5. Sept.). 1870 wurde es Ende Dezember von den Deutschen zerniert und nach einem furchtbaren Bombardement, das die Stadt zum größten Teil zerstörte, 3. Jan. 1871 zur Kapitulation gezwungen. Vgl. Spohr, Geschichte der Beobachtung, Belagerung und Beschießung von M. (Berl. 1879).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 754.
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