Madoz

[44] Madoz, Pascual, span. Staatsmann, geb. 17. Mai 1806 in Pamplona, gest. 13. Dez. 1870, fiel 1823 in die Gefangenschaft der Franzosen und widmete sich literarischen Arbeiten und der Redaktion des »Catalan«. Seit 1835 wirkte er als Advokat in Barcelona, wurde 1836 für Lerida in die Cortes gewählt, trat 1843 in Opposition gegen Espartero und ward 9. Aug. 1854 zum Gouverneur von Barcelona und als Führer der Progressistenpartei zum Präsidenten der Cortes, 21. Jan. 1855 aber zum Finanzminister ernannt, in welcher Stellung er das berühmte Desamortisationsgesetz (Verkauf der Staats- und Kirchengüter) vor die Cortes brachte und dessen Annahme durchsetzte. Im Juli d. J. trat er zurück, beteiligte sich an der Revolution vom 14. Juli 1856 und begab sich hierauf ins Ausland. Nach der Revolution 1868 wurde er Zivilgouverneur von Madrid. Später wurde er unbedingter Anhänger Prims, begleitete, als dieser den Herzog von Aosta zum König ausrief, die Krondeputation nach Florenz, starb aber auf der Rückfahrt. Seine Hauptwerke sind das »Diccionario geográfico, estatístico y histórico de España« (Madr. 1848–50, 16 Bde.) und die »Coleccion de causas celebres« (das. 1840, 16 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 44.
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