[164] Malczewski (spr. maltschéffski), Antoni, poln. Dichter, geb. 1793 in Warschau, gest. daselbst 2. Mai 1826, kam 1800 auf das Lyzeum zu Kremenez und trat 1811 als Offizier in die polnische Armee ein. Sein Verstand, Witz und Humor machten ihn in den Warschauer Salons sehr beliebt, und mit dem ganzen Feuer jugendlichen Leichtsinns warf er sich in den verführerischen Strudel der hohen Kreise der Hauptstadt. Später dem Gefolge des Kaisers Alexander zugeteilt, wurde er in einem Duell mit seinem Freund Bledowski am Fuße verwundet und dadurch 1816 zum Austritt aus dem Militär genötigt. Nachdem er dann auf Reisen, namentlich in Paris, den Rest seines Vermögens verschleudert, zog er sich 1821 auf ein Landgut in seiner Heimat zurück, wo er in tragische Liebesverhältnisse geriet. Später begab er sich wieder nach Warschau, wo er bis zu seinem Tode in Dürftigkeit lebte. Eine Gesamtausgabe seiner Dichtungen veranstaltete Bielowski (Lemb. 1838); unter ihnen gilt die episch-lyrische Erzählung »Marya« (Warsch. 1825; deutsch von Vogel, Leipz. 1845; von Zipper, Hamb. 1878; ferner in Reclams Universal-Bibliothek) als eine der schönsten Zierden der polnischen Literatur.