Warschau [1]

[386] Warschau, Herzogtum, 1807 aus Teilen des ehemaligen Polen gebildet, die mit Ausnahme von Bialystok, das an Rußland kam, im Frieden von Tilsit von Preußen wieder abgetreten wurden (vgl. Südpreußen), umfaßte anfangs 102,000 qkm mit 2,200,000 Einw. und wurde in die Departements Posen, Kalisch, Plozk, W., Lomsha und Bromberg eingeteilt. Im Wiener Frieden kamen 1809 Neugalizien[386] und Krakau von Österreich dazu, so daß das Herzogtum 154,000 qkm mit 3,780,000 Einw. zählte und außer jenen noch die Departements Radom, Lublin und Sjedlez enthielt. Zum Herzog ernannte Napoleon I. den König Friedrich August von Sachsen, der es aber schon Anfang 1813 wieder verlor. Vgl. Pölitz, Geschichte und Statistik des Königreichs Sachsen und des Herzogtums W. (Leipz. 1808–10, 3 Bde.) und »Geschichtskarte von Deutschland V« (im 4. Bd.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 386-387.
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