[217] Manetho (eigentlich Ma-n-thoth, »von Thoth gegeben«), aus Sebennytos in Ägypten, Priester in Heliopolis, schrieb Mitte des 3. Jahrh. v. Chr. nach den Tempelarchiven in griechischer Sprache die Geschichte Ägyptens von den ältesten Zeiten bis Alexander in drei Büchern. Erhalten sind davon nur das wertvolle Verzeichnis der 30 Dynastien, von Menes bis Nektanebos II. (340 v. Chr.), ein Drittel der Königsnamen und einige Fragmente (hrsg. in Müllers »Fragmenta historicorum graecorum«, Bd. 2, Par. 1848). Vgl. Böckh, M. und die Hundssternperiode (Berl. 1845); Lauth, M. und der Turiner Königspapyrus (Münch. 1865); Unger, Chronologie des M. (Berl. 1867); Peßl, Das chronologische System Manethos (Leipz. 1878); Krall, Komposition und Schicksale des Manethonischen Geschichtswerkes (Wien 1879). Unter dem Namen des M. besitzen wir noch ein griechisches, aus verschiedenartigen Stücken zusammengesetztes Gedicht in sechs Büchern (»Apotelesmatika«), von dem Einfluß der Gestirne auf die Geschicke der Menschen (hrsg. von Köchly, Leipz. 1857), vielleicht aus dem 3. Jahrh. n. Chr.