Mayenne [3]

[484] Mayenne (spr. majenn'), Arrondissementshauptstadt im gleichnamigen franz. Departement, zu beiden Seiten der Mayenne, Knotenpunkt der Westbahn, hat eine Kirche im Übergangsstil (12. Jahrh.), ein altes Schloß (jetzt Gefängnis), ein Handelsgericht, eine landwirtschaftliche Schule, ein Seminar, eine Ackerbaukammer, eine Gewerbekammer, ein Irrenhaus, Baumwollspinnerei und -Weberei (insbes. Taschentücher), die 8000 Menschen in der Stadt und Umgegend beschäftigen, lebhaften Vieh- und Getreidehandel und (1901) 9034 (als Gemeinde 10,125) Einw. Es ist Geburtsort des Kardinals Cheverus, gest. 1836 als Erzbischof von Bordeaux, dem hier ein Denkmal (von David d'Angers) gesetzt wurde. – M. wurde 1424 von den Engländern erobert, später für Claude I. von Guise zum Marquisat, 1573 von Karl IX. zugunsten Karls von Guise, Herzogs von M. (s. Guise 6), zum Herzogtum erhoben. Mazarin kaufte es 1661 und verlieh es dem Gemahl seiner Nichte Hortensia Mancini, Charles de La Meilleraie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 484.
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