Medĭolānum

[517] Medĭolānum (inschriftlich Mediolanium), Hauptstadt der keltischen Insubrer in Transpadana, nach Zerstörung des etruskischen Melpum 396 v. Chr. von ihrem Häuptling Bellovesus gegründet, 222 von den Römern erobert, dann zu einem stark befestigten Munizipium, später zur Kolonie gemacht, ein blühender Sitz der Künste und Wissenschaften. Unter den spätern Kaisern galt M. als eine der wichtigsten Städte des Reiches und war 303–402 kaiserliche Residenz. 452 wurde es durch die Hunnen verwüstet. Auch nach dem Untergang des weströmischen Kaisertums[517] blieb M. Sitz eines Erzbischofs, stand unter Theoderich d. Gr. nur Rom an Wohlstand und Volkszahl nach und erholte sich auch von der Zerstörung durch die Ostgoten unter Vitiges (539) wieder. Jetzt Mailand (s. d.). – M. Aulercorum, antike Stadt westlich von Paris, jetzt Evreux; M. Santonum, antike Stadt in Aquitanien, jetzt Saintes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 517-518.
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