Menstruālausschläge

[617] Menstruālausschläge, Hautausschläge, die während oder kurz vor der Menstruation auftreten und mit ihr wieder verschwinden. Die M. sind sehr verschiedenartig: bald handelt es sich um einzelne oder zahlreiche Akneknötchen, bald um Erytheme, um Bläschenflechte (Herpes), auch um Blutungen, die in sehr seltenen Fällen auch größern Umfang annehmen können, endlich um Hautentzündungen, die der Rose (Erysipel) sehr ähnlich sein können. Die M. beschränken sich häufig nur auf die erste Menstruationsperiode, oft aber kehren sie bei jeder Menstruation durch viele Jahre regelmäßig wieder. Sie werden bei ganz normalen Geschlechtsorganen beobachtet, scheinen aber in andern Fällen mit Krankheiten dieser Organe in Beziehung zu stehen und können manchmal durch erfolgreiche Behandlung solcher Krankheiten (Lageabweichungen der Gebärmutter) beseitigt werden. Die Art dieses Zusammenhanges-ob nervös (Reflexneurose) oder auf veränderter Blutverteilung beruhend-ist unklar. Vielfach hat man zu Unrecht allerlei Hautausschläge als M. bezeichnet und auf Unterdrückung der Menstruation zurückgeführt, die mit der letztern kaum in Zusammenhang stehen dürften.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 617.
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