[630] Meretrīces (lat., Sing. merĕtrix), bei den Römern Buhldirnen, meist Freigelassene oder Sklavinnen. Sie unterstanden der Aussicht der Ädilen und mußten seit Caligula eine Abgabe an den Fiskus zahlen. Mit Infamie behaftet, durften sie weder vor Gericht Zeugnis ablegen noch Erbschaften antreten. Von ehrbaren Frauen unterschieden sie sich durch die Tracht, indem sie die Stola und Palla, an der Tunika die Falbel (instita) und in den Haaren eingeflochtene Bänder (vittae) nicht tragen durften, sondern nur eine kürzere Tunika und darüber eine dunkelfarbige Toga.