[649] Mesembrianthĕmum L. (Zaserblume, Mittags-, Nachmittagsblume), Gattung der Aizoazeen, Kräuter und Halbsträucher mit meist gegenständigen, fleischig-saftigen, sehr verschieden gestalteten Blättern, achsel- oder endständigen, oft sehr ansehnlichen, zum Teil schön gefärbten Blüten in cymöser, bisweilen rispiger Anordnung und holzigen, gerippten, vielsamigen Kapseln, die sich bei Befeuchtung öffnen, indem die Klappen von der Mitte aus sternförmig auseinanderweichen, beim Trocknen sich wieder schließen (vgl. Aussaat, natürliche, mit Tafel, Fig. 15 u. 16). Habitusbilder auffälliger Arten zeigen Fig. 13, S. 650). Etwa 300 Arten, besonders in Südafrika, einzelne im Mittelmeergebiet, auf Bourbon, in Arabien, auf den Kanaren und, wohl durch das Meer[649] verbreitet, an den Küsten von Kalifornien, Chile, Australien, Polynesien. Mehrere Arten werden als Zierpflanzen kultiviert. M. emardicum Thbg., ein Strauch mit flachen, eirunden, paarweise zusammengewachsenen Blättern und weißen, meist zu dreien zusammenstehenden Blumen, wird von den Hottentotten wie Tabak gekaut und soll eine leichte Narkose hervorbringen. M. crystallinum L. (Eiskraut, Eisblume), ein- bis zweijähriges Gewächs auf dem Kap, den Kanarischen Inseln, in Griechenland, ist mit großen, glashellen Zellen besetzt, die im Sonnenschein wie Eistropfen glänzen, hat flache, große, abwechselnde, eirunde, wellenförmige, fleischige Blätter und kleine weiße Blumen und wird als Zierpflanze und Gemüse kultiviert. Auf den Kanarischen Inseln gewinnt man durch Verbrennung dieser Pflanze Soda.
Von M. edule L. (Feigenmittagsblume, Feigeneisblume). einem Strauch mit fingerdicken, glänzenden, dreiseitigen, langen, spitzen Blättern und großen, glänzend gelben Blumen, werden die großen Früchte im Kapland als Hottentottenfeigen genossen, die Blätter in Essig eingemacht. M. geniculiflorum L., Strauch auf dem Kap, in Ägypten und Arabien, liefert eine sodahaltige Asche, während die mehlreichen Samen von den Beduinen zur Bereitung eines nahrhaften Brotes benutzt werden. Von M. Tripolium L. wurden früher die großen, schneeweißen Kapseln, die sich im Wasser öffnen und beim Trocknen wieder schließen, von Naturalienhändlern unter dem Namen Rosen von Kandia verkauft und zu abergläubischen Zwecken verwendet. Mehrere Arten werden als Zierpflanzen, auch als Felsen-, Teppich- und Ampelpflanzen kultiviert.