Michael Iovanović

[759] Michael Iovanović (spr. jowānowitsch), Metropolit von Serbien, geb. 1826 in Alexinatz von armen Eltern, gest. 18. Febr. 1898, studierte als Stipendiat des Bischofs von Negotin Theologie in Serbien, erhielt dann in Rußland eine theologische und juristische Ausbildung und trat 1853 als Mönch in die Lawra zu Kiew ein. 1854 wurde er Archimandrit des serbischen Klosters Studeniza und Bischof von Schabaz, 1859 Metropolit von Serbien. Er vertrat die Einheit der orthodoxen Kirchen, deren Schwerpunkt er in Rußland sah, und erlangte ein großes Ansehen im rechtgläubigen Slawentum. Da er sich der österreich freundlichen Politik des Königs Milan widersetzte und dessen Ehe mit der Königin Natalie zu lösen sich weigerte, wurde er 1888 abgesetzt und ging freiwillig nach Rußland, wo er hoch geehrt wurde. Nach Milans Abdankung setzte ihn die Regentschaft 1889 in seine Würde wieder ein, und er übte fortan einen herrschenden Einfluß in Serbien aus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 759.
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