[761] Michel, Abkürzung von Michael, als Kose- und Spottname gebraucht mit der Nebenbedeutung des Schwerfällig-Gutmütigen, Einfältigen; daher deutscher M., etwa seit dem Befreiungskriege gebrauchte Benennung der deutschen Nation, die deren politische Unreife und Indolenz andeuten sollte. Ähnlich bezeichnet John Bull den Engländer, Paddy den Irländer, Jonathan den Nordamerikaner etc. Das altdeutsche Eigenschaftswort michel (groß, stark) kommt nur noch in Eigennamen vor, z. B. Michelstadt.