[913] Mitra, eine bei altorientalischen und altasiatischen Völkerschaften übliche Stirnbinde oder mützenartige Kopfbedeckung als Abzeichen der Herrscherwürde, bei Homer die über dem Leibrock (Chiton), aber unter dem Panzer getragene breite, aus dünnem Metall bestehende, innen gefütterte Binde zum Schutz des Unterleibes; später bei den Griechen eine um den Kopf der Frauen gelegte breite Binde, die allmählich ein um das Haar geschlungenes Tuch ward; in letzterer Weise auch bei den Römerinnen.
In der katholischen Kirche die den Bischof auszeichnende Kopfbedeckung, anfänglich eine Rundkappe oder auch ein Kopftuch, dessen Zipfel auf Hals und Rücken herabfielen. Diese Rundkappe wurde seit dem Anfang des 11. Jahrh. allmählich höher und gestaltete sich zu zwei den Vorder- und Hinterkopf überragenden, mit Stickereien verzierten, miteinander verbundenen Dreiecken (s. Abbildung). Sie bestand aus gemustertem, weißem oder rotem Seidenstoff mit goldgesticktem untern Rand und zwei auf die Schultern herabhängenden Bändern (infulae). Eine ähnliche, in der Stickerei einfachere M., aber gewöhnlich ohne die Infuln, tragen die Äbte. Vgl. Inful.