[826] Inful (lat. Infŭla), bei den alten Römern eigentümliche Art Kopfbedeckung (auch vitta), bestehend in einer breiten wollenen weißen (selten scharlachroten) Binde, die bald breit um das Haupt gelegt, bald turbanartig gewunden ward und an beiden Seiten mit herabhängenden Bändern versehen war. Als Zeichen religiöser Weihe und Unverletzlichkeit ward sie gewöhnlich von Priestern und Vestalinnen, später auch von den Kaisern und höhern Magistraten getragen. Auch Schutzflehende legten diese Binde an. Als Zeichen heiliger Bestimmung ward sie den Opfertieren um das Haupt gebunden; auch leblose Gegenstände wurden zum Zweck der Weihe damit versehen. Da eine solche Binde schon im 11. Jahrh. Abzeichen der Geistlichen war, so brauchte man das Wort I. gleichbedeutend mit Priesterornat, Mitra (s. d.). Schon im 13. Jahrh. aber wurde I. nur für die von der bischof lichen Mitra und von der Kaiserkrone auf den Rücken herabhängenden Bänder, die eigentlich nur den Bischöfen, nicht den Abten zukamen, gebraucht. Eine Mitra, die Infuln hatte, und ein Abt, der solche führen durfte, hießen insuliert. Dies Wort (»insuliert«) wird auch in der Heraldik gebraucht und bedeutet hier mit der I. (Mitra) gekrönt, z. B. insulierter Löwe (im abessinischen Wappen).