Mixtūr

[3] Mixtūr (lat. mixtura), im allgemeinen jedes »Gemisch«, besonders die vom Arzt zum innerlichen Gebrauch verordnete flüssige Arznei, die aus Abkochungen, Aufgüssen, Lösungen von Salzen etc., Emulsionen od. dgl. besteht und stets mehrere Arzneimittel enthält; Mixturen, die ungelöste Stoffe enthalten, die sich zu Boden setzen, müssen vor dem Einnehmen umgeschüttelt werden (Schüttelmixtur). Auch einige pharmazeutische Präparate andrer Art führen den Namen M., nämlich Mixtura gummosa, eine Lösung von 15 Teilen Gummiarabikum und 15 Teilen Zucker in 170 Teilen Wasser; M. oleosobalsamica, Hoffmannscher Lebensbalsam; M. solvens, eine Lösung von 5 Teilen Salmiak und 4 Teilen Lakritzen in 250 Teilen Wasser; M. sulfurica acida, Hallersches Sauer; M. vulneraria acida, Thedensches Wundwasser, Arkebusade (s. d.). – M. heißt auch die gebräuchlichste aller gemischten Stimmen der Orgel, der Regel nach nur aus Oktaven und Quinten bestehend, manchmal aber auch eine Terz oder gar Septime enthaltend. Früher hatte man Mixturen mit einer großen Anzahl von Chören (Pfeifen); jetzt nimmt man drei als das Minimum und sechs als das Maximum der Pfeifenzahl an.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 3.
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