Mocquereau

[10] Mocquereau (spr. mock'rō), Dom André, Benediktinermönch, geb. 6. Juni 1849 in La Tessouale bei Cholet (Maine-et-Loire), wurde in Paris erzogen, wo er als Cellist an Kammermusikübungen unter Ch. Dancla teilnahm. 1875 trat er zu Solesmes in den Benediktinerorden, studierte hier unter Dom Pothier den Gregoranischen Gesang und wurde bald selbst zum Gesanglehrer ernannt, machte aber in der Folge ausgedehnte Studienreisen durch Europa, um für seine Publikationen die Materialien zu sammeln. M. ist der Urheber (1889) und Leiter der »Paléographie musicale«, einer für die Erforschung der ältern Geschichte des Kirchengesanges hochbedeutsamen phototypischen Reproduktion der ältesten erhaltenen Denkmäler (bis 1905: 8 Bde.). Von seinen sonstigen Publikationen sind zu nennen: »Livre d'orgue« (»Chants ordinaires de la messe, etc.«, Solesmes 1898); »Petit traité de psalmodie« (das. 1897; Rom u. Tournai, 2. Aufl. 1904; mehrfach übersetzt); »Méthode de chant grégorien« (das. 1899); »L'école grégorienne de Solesmes« (Rom 1904). 1904 wurden die Benediktiner von Solesmes (seit der Ausweisung der Orden aus Frankreich auf der Insel Wight) vom Papst Pius X.[10] mit der Neuredaktion der liturgischen Gesangbücher auf Grund der neuern Forschungen beauftragt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 10-11.
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