Mohnöl

[23] Mohnöl (Oleum papaveris), fettes Öl aus weißen, häufiger schwarzen Samen des Mohns (Papaver somniferum); weiße Samen geben feineres Öl, aber die Kultur des schwarzen Mohns ist lohnender. Die Samen enthalten 50–60 Proz. Öl. Das kalt gepreßte Öl (weißes M.) ist blaßgelb, dünnflüssig, vom spez. Gew. 0,922–0,925, riecht und schmeckt angenehm, erstarrt bei -20°, wird nicht leicht ranzig, trocknet an der Luft, löst sich in 25 Teilen kaltem und 6 Teilen heißem Alkohol, verbrennt langsamer als die übrigen fetten Öle, liefert eine sehr harte, weiße Seife und besteht wesentlich aus dem Glyzerid der Leinölsäure neben Stearin, Palmitin und Olein. Man benutzt es als Speiseöl, zu seinerm Firnis, in der Medizin, älteres Öl als Brennöl und zu Seifen. Das warm gepreßte Öl (rotes M.) ist dunkel, schmeckt kratzend, riecht leimartig, dient zur Herstellung von Firnis, Malerfarben, Seifen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 23.
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