Mordfliegen

[136] Mordfliegen (Schnellfliegen, Raupenfliegen, Tachinariae), Insektengruppe aus der Familie der Fliegen (Muscidae), umfaßt mehrere Gattungen, deren Arten zum Teil schnell und scheu umherfliegen, zum Teil im Gras und zwischen Gebüsch umherlaufen und ihre Eier an andre Insektenlarven, besonders an Raupen, ablegen. Die erwachsenen Larven bohren sich aus den letztern oder aus deren Puppen heraus und gehen in die Erde, um sich selbst zu verpuppen; andre verwandeln sich in der Schmetterlingspuppe oder im Kokon der Blattwespenlarven zu Tönnchen, während manche schon als Larven geboren und nicht in Eiform dem Wirt übergeben werden. Bei den Arten der Gattung Tachina, Meig. ist der Körper mit starken Borsten besetzt, die Stirn beim Männchen meist beträchtlich schmäler als beim Weibchen; die Augen sind bald samtartig behaart, bald glatt, die Fühler nickend mit gegliederter, nackter Rückenborste; der Hinterleib ist kurz eiförmig, kegelig, selten walzenförmig und im letztern Fall hinten wie eingebogen. T. grossa L., die größte heimische Art, ist 17 mm lang, 11 mm breit, glänzend schwarz, sehr dicht, stachelborstig behaart, am Kopf und an der Flügelwurzel rotgelb, am zweiten Fühlerglied rostrot, an den Augen nackt. Die M. beugen allzu großer Vermehrung der Schmetterlingsraupen vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 136.
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