Morhof

[145] Morhof, Daniel Georg, Literarhistoriker, geb. 6. Febr. 1639 in Wismar, gest. 30. Juli 1691 während einer Reise in Lübeck, lehrte seit 1660 als Professor der Dichtkunst in Rostock, seit 1665 in Kiel, wo er später auch Professor der Geschichte und Bibliothekar wurde. Als Dichter (»Opera poetica«, Lübeck 1697) unbedeutend, wirkte M. besonders durch die Werke: »Unterricht von der deutschen Sprache und Poesie« (Kiel 1682; 3. Aufl., Lübeck u. Leipz. 1718), worin er einen Überblick über die neueuropäischen Literaturen gibt (vgl. Treitschke in Prutz' »Literarhistorischem Taschenbuch«, Bd. 6), und »Polyhistor« (Lübeck 1688, zuerst vollständig 1707; 4. Aufl. 1744, 2 Bde.), worin er das gesamte Wissen seiner Zeit enzyklopädisch darstellt. Vgl. Liliencron in der »Allgemeinen deutschen Biographie«, Bd. 22; Eymer, M. und sein Polyhistor (in den »Xenia austriaca«, Wien 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 145.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika