[289] Murray (spr. mörre, von den Eingebornen Goolwa oder Gulba, früher im obern Lauf Hume genannt), größter Strom Australiens, entspringt am Westabhang der Warragongberge, fließt, die Grenze zwischen Neusüdwales und Victoria bildend, erst nördlich, dann nordwestlich, wendet sich auf südaustralischem Gebiet plötzlich nach S. und bildet, ehe er sich durch eine schmale, nicht passierbare Mündung in die Encounterbai ergießt, den See Alexandrina mit dem Albertsee. Der M. hat 1630 km Länge mit einem Flußgebiet von 320,000, mit Zuflüssen von 910,000 qkm. Seine bedeutendsten rechten Nebenflüsse sind: der Murrumbidschi (s. d.) und der noch größere Darling (s. d.); von den linksseitigen sind Goulburn und Loddon zu nennen. Die Uferlandschaften sind nur an einigen Punkten des Oberlaufes (Albury), wo das Land vorzüglich ist, und in den Berieselungskolonien Mildura (s. d.) und Renmark angebaut. Ein großer Teil ist sandig, steinig und nur mit dichtem Malleeserub (Eucalyptus) sowie mit Stachelschweingras bedeckt und fast nutzlos, der übrige eignet sich gut für Weidezwecke, ist aber bei hinreichender Bewässerung recht fruchtbar und bessert sich in der Nähe der Mündung. Schiffbar ist der M. den größten Teil des Jahres von Goolwa, dem südlichsten Hafen, bis Albury in Neusüdwales. Seine wichtigsten Häfen sind in Südaustralien [289] Goolwa und Morgan, in Neusüdwales Wentworth und Albury, in Victoria Mildura, Echuca und Swan Hill. Vgl. A. S. Murray, Twelve hundred miles on the river M. (Lond. 1898).
Brockhaus-1911: Murray [3] · Murray [4] · Murray · Murray [2]
Herder-1854: Murray [4] · Murray [5] · Murray [3] · Murray [1] · Murray [2]
Meyers-1905: Murray [3] · Murray [2] · Grenville-Murray