Muschelgeld

[294] Muschelgeld, jahrhundertelang die Hauptwährung der Eingebornen in Hinter- und Vorderindien, Ozeanien und fast ganz Afrika, besonders Schalen einer Porzellanschnecke (vgl. Kauri) oder in Melanesien der Nassa callosa (vgl. Diwarra), von sehr ungleichem Tauschwert bei den verschiedenen Völkern und früher ein Gegenstand lebhaften Handels, auch von England aus; es weicht vor dem Metallgelde mehr und mehr zurück und ist z. B. in Togo verschwunden. Im vorgeschichtlichen Amerika wurden am Stillen Ozean Dentalium-, Olivella- und Haliotis-Arten benutzt. Letztere sind unter dem spanischen Namen Abalone noch heute im Gebrauch. Vgl. Schneider, Muschelgeldstudien (Dresd. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 294.
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