Nävĭus

[475] Nävĭus, Gnäus, röm. Dichter, aus Kampanien, Mit kämpfer im ersten Punischen Krieg, brachte 235 v. Chr. sein erstes Drama in Rom zur Ausführung und starb in Utica um 200. Der rücksichtslose Freimut, mit dem er in seinen Dramen die Adelspartei angriff, brachte ihm zuerst Gefängnis, dann Verbannung nach Utica. Seine Hauptstärke war die Komödie, in der er griechische Originale frei verarbeitete; in der Tragödie hat er das Verdienst, zuerst nationale Stoffe dramatisiert zu haben (die dramatischen Überreste in Ribbecks »Scaenicae poesis Romanorum fragmenta«, 3. Aufl., Leipz. 1897–98). Ebenso schuf er in seinem »Bellum poenicum« (in saturnischem Metrum) das erste nationale Epos (Fragmentsammlung von Vahlen, Leipz. 1854, und mit den Ennius-Fragmenten von L. Müller, Petersb. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 475.
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