Nachwehen

[368] Nachwehen, schmerzhafte Zusammenziehungen der Gebärmutter nach stattgefundener Austreibung der Nachgeburt (s. d.), stellen sich als mehr oder weniger bedeutende, mit Unterbrechungen auftretende Schmerzen im Unterleib, namentlich bei Frauen, ein, die mehr als einmal niedergekommen sind. Sie zeigen sich nur am ersten Tage, dauern aber auch bis zum dritten oder vierten, selten bis zum sechsten Tag oder noch länger nach der Niederkunft. Anfangs sind sie stärker und häufiger, später werden sie schwächer und seltener. Sie fehlen in der Regel, wenn die Geburt langsam verlief, während sie am stärksten sind, wenn die Gebärmutter sehr ausgedehnt und die Austreibungsperiode mit wenigen Wehen verlaufen war. Besonders leicht werden sie durch das Saugen des Kindes hervorgerufen. Die N. sind nicht als krankhaft anzusehen, solange sie nicht ungewöhnlich schmerzhaft und nicht von Fieber begleitet sind, solange der Leib gegen Berührung schmerzlos bleibt und die N. in Anfällen auftreten, zwischen denen die Frau sich ganz wohl fühlt. Schmerzhafte N. bei Erstgebärenden erheischen stets große Aufmerksamkeit von seiten des Arztes.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 368.
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