Nerva

[522] Nerva, Marcus Coccejus, röm. Kaiser, stammte aus Narnia in Umbrien, bekleidete mit Vespasianus 71 n. Chr. und mit Domitianus 90 das Konsulat und wurde nach der Ermordung des Domitianus 18. Sept. 96 von den Verschwornen als Kaiser ausgerufen und vom Senat mit Begeisterung als solcher anerkannt, da er von dem langjährigen greifen Senator eine Regierung in seinem Sinn erwartete. N. erließ auch sogleich eine allgemeine Amnestie, verbesserte die Rechtspflege, minderte die Steuerlast und führte überhaupt die Regierung mit Einsicht und einer vielleicht zu großen Milde. Hochbejahrt, sich dem Übermut der Prätorianer nicht gewachsen fühlend, adoptierte er Trajanus und ernannte ihn zum Mitregenten. Er starb 27. Jan. 98. Vgl. Champagny, Die Antonine, Bd. 1: N. und Trajanus (deutsch, Halle 1876); Giesen, De imp. M. Coccei N. (Bonn 1865). – N. kommt außerdem als Zuname mehrerer Männer aus dem Licinischen Geschlecht vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 522.
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