Netz [1]

[536] Netz, aus Schlingen bestehendes Gestrick zum Fangen von Fischen und Wild, wird mittels Handarbeit oder Maschinen durch regelmäßige Verknotung hergestellt. Bei der Handarbeit ist der Faden auf einem langen, flachen Holzstock mit zwei gabelförmigen Enden (Netznadel) zwischen diesen Gabeln aufgewickelt. In der linken Hand hält man ein rundes Holz (Netzholz, Strickholz), dessen Stärke die Weite der Schlingen bestimmt. Die erste Knotenreihe wird durch Anknoten an eine besondere Schnur gebildet. Darauf erzeugt man eine Maschenschlingenreihe nach der andern, indem man den Faden mittels der Netznadel um das Netzholz sowie den ausgespreizten kleinen Finger der linken Hand schlingt, dann durch eine Masche der letzten Reihe und die von dem Finger gehaltene Schlinge hindurchsteckt und anzieht unter Wegziehen des Fingers. Hierbei legt sich der gebildete Knoten auf das Netzholz. Letzteres wird, nachdem eine Maschenreihe gebildet, herausgezogen und eine neue Reihe auf gleiche Weise angeschlossen. Vgl. Netzstrickmaschinen. Weiteres über die Netze, die zum Fischfang benutzt werden, s. Fischerei. – Drahtnetze sind meistens gewöhnliche Drahtgewebe, mitunter nach Art der Gaze hergestellt. Drahtnetze mit sehr großen Maschen erzeugt man durch Drahtstücke, die in einen Winkel gebogen (Λ), an den Schenkeln mit Ösen versehen und dann so ineinander gehängt werden, daß die Winkelscheitel in die Schenkelösen zu liegen kommen.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 536.
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