[803] Netz, 1) ein aus weiten Maschen bestehendes Gestrick, bes. um Fische u. Wild zu fangen, s. Fischer- u. Jagdnetz; 2) Gestrick von Bindfaden, worin das auf dem Markte gekaufte Gemüse u. kleines Federvieh nach Hause getragen wird; 3) ein filetartiges gestricktes N. von starkem Zwirn, welches zur Unterlage der Perrücken dient; 4) eine durch gerade od. krumme Linien in Flächen eingetheilte Figur, welche dazu dient, etwas hinein zu zeichnen; so liegt sowohl Landkarten als Sternkarten ein N. zu Grunde, in dessen Fläche die Orte od. Sterne eingetragen werden; vgl. Aufnehmen. In der Geometrie: a) N. in einer Ebene, dies erhält man, wenn man vier Punkte in einer Ebene durch gerade Linie verbindet, die sich durch Verlängerung der Verbindenden ergebenden drei Durchschnittspunkte wieder verbindet, die sechs hierdurch erhaltenen Durchschnitte unter sich u. mit den sieben vorigen Punkten verknüpft u. so nach Belieben fortfährt; die vier gegebenen Punkte heißen Hauptpunkte des Netzes; b) ein N. im Raume ist analog eine auf dieselbe Weise entstandene Construction, indem man hier von fünf Punkten (Hauptpunkten ausgeht u. nicht Linien, sondern Ebenen als Bindemittel anwendet; c) N. eines Körpers die Zeichnung der Linien in einer Ebene, nach welchen man sie zerschneiden muß, um durch Zusammenlegung der Theile den verlangten Körper zu erhalten; die am meisten in Betracht kommenden Netze sind die der fünf regulären Körper. Auch in der Katoptrik macht man Netze zu den verzerrten Bildern, welche sich auf einen krummen Spiegel gehörig darstellen sollen; bei Perspectivmalerei concentrische Cirkellinien od. schiefe Linien, welche dem Gemälde als Radien zu Grunde gelegt werden; 5) (Anat), s. Netze; 6) (Her.), so v.w. Gitter 3); 7) Fehler im Tuche, welcher entsteht, wenn Kettenfäden gerissen u. nicht sogleich wieder angeknüpft sind.