[540] Neubreisach, Kantonstadt und Festung im deutschen Bezirk Oberelsaß, Kreis Kolmar, am Rhein-Rhone- und Neubreisacher Kanal und an der Eisenbahn Kolmar-N. mit Anschluß an die Linie Freiburg i. Br. Altbreisach der Badischen Staatsbahn, in Form eines Achtecks gebaut, hat eine evang. Garnison- und eine kath. Kirche, Synagoge, eine Unteroffiziervorschule, Amtsgericht, Elektrizitätswerk und (1905) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 142, eine Abteilung Feldartillerie Nr. 66 und 2 Kompanien Fußartillerie Nr. 13) 3520 Einw., davon 1238 Evangelische und 82 Juden. N. ward, nachdem Altbreisach (s. Breisach) in Baden 1697 von Frankreich an das Deutsche Reich zurückgegeben worden war, 1699 von Ludwig XIV. neu angelegt und von Vauban befestigt; zum Transport von Baumaterial wurde damals der Neubreisacher Kanal erbaut. Zu den Festungswerken gehört das Fort Mortier an einem Rheinarme, Altbreisach gegenüber. Im deutsch-französischen Krieg ward N. vom 2.10. Nov. 1870 von den Deutschen beschossen und kapitulierte. Vgl. Wolff, Geschichte des Bombardements von Schlettstadt und N. (Berl. 1874); v. Neumann, Die Eroberung von Schlettstadt und N. im J. 1870 (das. 1876).[540]