Oggersheim

[922] Oggersheim, Stadt im bayr. Regbez. Pfalz, Bezirksamt Ludwigshafen, an der Linie Neunkirchen-Worms der Pfälzischen Eisenbahn, 92 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Minoritenkloster, eine große Baumwollspinnerei, -Weberei und Samtfabrik mit 1000 Arbeitern, Tabak-, Zigarren-, Malz- und Seilfabrikation, Bierbrauerei, Eisen- und Gelbgießerei und (1905) 6639 Einw., davon 3422 Katholiken u. 3189 Evangelische. – O. (ursprünglich Agridesheim oder Egridesheim) gehörte im 13. Jahrh. den rheinischen Pfalzgrafen. Im Dreißigjährigen Krieg von den Spaniern bedroht, ward es von dem Kuhhirten Hans Warsch, der, bei der Flucht der Einwohner allein zurückgeblieben, eine vorteilhafte Kapitulation abschloß, gerettet. In einem mit einer Gedenktafel versehenen Haus (»Zum Viehhof«) schrieb Schiller 1782 unter den dürftigsten Verhältnissen einen Teil seines Trauerspiels »Kabale und Liebe«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 922.
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