Olivier le Dain

[43] Olivier le Dain (spr. -wjē lö däng, auch O. le Diable), Günstling König Ludwigs XI. von Frankreich, geb. zu Thielt in Flandern als Sohn eines Bauern, kam an den französischen Hof, wo ihn Ludwig XI. zum Barbier und Kammerdiener ernannte, ihm sein Vertrauen schenkte und ihn zu wichtigen Diensten verwendete; 1477 erhob er ihn zum Grafen von Meulan. Sein Versuch, die Tochter Karls des Kühnen, Maria von Burgund, dafür zu gewinnen, daß sie sich Ludwig XI. anschloß, oder durch einen Aufstand in Flandern dies Land für Frankreich zu erwerben, mißlang; indes behauptete er sich in der Gunst des Königs, der ihn zum Gouverneur von St.-Quentin ernannte. Nach dessen Tode wurde er auf Betrieb der durch seinen Übermut beleidigten Edelleute 21. Mai 1484 gehenkt.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 43.
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