Orchestrĭon

[97] Orchestrĭon, ein mechanisches Musikwerk (1851 erfunden von Fr. Th. Kaufmann) mit starken Zungenstimmen, die mit Hilfe verschieden gestalteter blecherner Aufsätze den Klang der Blasinstrumente des Orchesters ziemlich täuschend nachahmen. Auch nannte so Abt Vogler seine um 1785 erfundene, vereinfacht erbaute Orgel, mit drei Klavieren von je 63 Tasten und 39 Pedaltasten nebst einem Schweller zum Crescendo und Diminuendo, und Kunz in Prag sein 1791 konstruiertes, mit einem Orgelwerk verbundenes Pianoforte, das aus einem flügelförmigen Kasten mit zwei Manualklavieren von je 65 Tasten und einem Pedalklavier von 25 Tasten bestand und im ganzen 230 Saiten und 21 Register umfaßte. Vgl. Panharmonikon und Kaufmann 1) sowie Artikel »Musikwerke«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 97.
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