Orgelpunkt

[116] Orgelpunkt, ein lang ausgehaltener Baßton, über dem die Harmonien bunt wechseln, besonders nahe dem Schluß einer Komposition, wo der O. in der Regel über die Quinte der Tonart auftritt, gewöhnlich mit dem Quartsextakkord beginnend. Der O. dieser Art ist schon alt; bereits Franko (um 1250) erwähnt ihn. Seine ästhetische Bedeutung ist die einer Verzögerung der abschließenden Konsonanz des Durakkords des Baßtones.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 116.
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