[118] Pólozk, Kreisstadt im russ. Gouv. Witebsk, an der Düna und an der Eisenbahn Riga-Orel, mit altem Schloß, Kathedrale, Kadettenhaus und (1897) 20,751 Einw. (darunter über 50 Proz. Juden). P. bestand schon zu Ruriks Zeiten. Später war die Stadt Residenz selbständiger russischer Fürsten von P., die im 13. Jahrh. mit den Schwertbrüdern häufig im Kampf lagen, bis sie die Ansprüche auf das südliche Livland dem Orden abtreten mußten. 1230 kam P. an Litauen, und obgleich Iwan der Schreckliche die Stadt 1563 eroberte und stark befestigte, wurde sie ihm 1579 durch Stephan Báthori von Polen entrissen. Bei der ersten Teilung Polens (1772) kam P. an Rußland und wurde der Hauptsitz des aufgelösten Jesuitenordens.