Pāris

[438] Pāris L. (Einbeere), Gattung der Liliazeen, ausdauernde Kräuter mit langem, kriechendem Rhizom, 4–10 quirlförmig gestellten Blättern unter der einzigen gipfelständigen Blüte und kugeliger, undeutlich 4–5furchiger Beere. Sechs Arten in Europa und dem gemäßigten Asien. P. quadrifolia L. (Wolfsbeere, Fuchstraube, Steinbeere, s. Tafel »Giftpflanzen I«, Fig. 2), mit 10–25 cm hohem Stengel, vier in einen Quirl gestellten, elliptischen, zugespitzten Blättern, einer einzelnen gipfelständigen Blüte und blauen Beere, in Laubwäldern Europas und Westasiens bis zum Altai, nördlich bis an die Baumgrenze. Der Wurzelstock riecht beißend, die Blätter riechen beim Reiben widerlich betäubend. Die ganze Pflanze, besonders Wurzelstock und Beere, wirkt stark brechenerregend und betäubend. Die Pflanze enthält amorphes, ekelhaft bitter kratzend schmeckendes Paristyphnin, das beim Kochen mit verdünnten Säuren in Paridin und Zucker zersetzt wird.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 438.
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