[312] Palacĭo Valdés, Armando, span. Romanschriftsteller, geb. 1853 in Asturien, studierte Rechtswissenschaft und beschäftigte sich eingehend mit klassischen Studien und deutscher Philosophie. Er begann 1875 seine schriftstellerische Tätigkeit mit einem Aufsatz über religiöse und ethische Fragen, die auch seinen belletristischen Werken zugrunde liegen. Die Stoffe[312] sind dabei fast immer dem modernen Leben entnommen, bisweilen im modernsten Sinne realistische Sittenbilder, wie »La Espuma« (1890) und »El cuarto poder« (1888). Wir nennen ferner: »El señor Octavio«, »Marta y Maria«, »La Hermana de San Sulpicio« (1889), »Riverita« (1886), nebst der Fortsetzung »Maximina« (1887), die Novelle »El origen del pensamiento«; sein Meisterwerk »La Fé« (1892), das von fanatischen Kritikern zu Unrecht als das Werk eines Glaubenslosen verketzert worden ist; »El maestrante« (1893; engl. »The Grandee«, 1894), sowie »Solo« (1899) und »La alegría del capitan Ribot« (1899). Eine Gesamtausgabe seiner Werke ist im Erscheinen (seit 1897).
Brockhaus-1911: Palacio Valdés · Valdés · Meléndez Valdes
Meyers-1905: Valdés