[338] Palmeirim, Luiz Augusto, portug. Dichter, geb. 9. Aug. 1825 in Lissabon, gest. daselbst 4. Dez. 1893, Sohn eines Generals, besuchte das königliche Militärkolleg seiner Vaterstadt, diente einige Jahre in der Armee und erhielt dann eine Stelle im Ministerium der öffentlichen Arbeiten sowie den Posten als Direktor des königlichen Konservatoriums für Musik und dramatische Kunst. P. hat als Lyriker einen geachteten Namen. Seine erste Gedichtsammlung. »Poesias« (1851), erlebte fünf Auflagen und ver schaffte ihm den Beinamen des »portugiesischen Béranger«. Wie dieser, nahm er an den öffentlichen Kämpfen seiner Zeit lebhaften Anteil und zwar im Sinne der Progressisten. Unter seinen patriotischen Dichtungen wurde »Os Desterrados« (»Die Verbannten«), ein energischer Protest gegen das Dekret von 1847, das die Teilnehmer an einer Militärrevolte nach Afrika verbannte, am bekanntesten. Eine Auswahl aus seinen lyrischen Gedichten erschien u. d. T. »Poesias populares«. Nicht wenige sind in Musik gesetzt worden und haben weite Verbreitung gefunden. Außerdem schrieb er versifizierte Lustspiele (z. B. »Como se sobe ao poder«, »A domadora de feras«). Von seinen sonstigen Werken verdienen die »Galeria de figuras portuguezas« (1878) und »Os excentricos do men tempo« (1891) besondere Beachtung. P. war Mitglied der Akademie zu Lissabon.