[338] Palmella, Pedro de Sousa-Holstein, Herzog von, portug. Minister, geb. 8. Mai 1781 in Turin, gest. 12. Okt. 1850 in Lissabon, trat früh in Militärdienste, ward darauf portugiesischer Botschaftsrat, nahm 1814 am Kongreß zu Wien, 18 lo an dem zu Paris teil und wurde 1816 zum brasilischen Staatssekretär für das Auswärtige ernannt. Als in Portugal 1820 die Revolution ausbrach, trat P. an die Spitze der Regentschaft. 1823 ward er Minister des Auswärtigen und Ministerpräsident, zog sich aber als Anhänger der liberalen Partei den Haß Dom Miguels zu und wurde im April 1824 verhaftet. Zwar erhielt[338] er durch Johann VI. die Freiheit und das Portefeuille des Auswärtigen wieder; doch fiel dies Kabinett schon 25. Jan. 1825. Im J. 1827 ward er wieder Minister des Auswärtigen, legte aber sein Amt sofort nieder, als Dom Miguel die Konstitution aufhob, und flüchtete 1828 nach England. Während Dom Miguel ihn 1829 zum Tode verurteilen ließ, stellte ihn Dom Pedro an die Spitze der Regentschaft Doña Marias auf Terceira. Nach dem Siege Marias (1834) ward er zum Herzog erhoben und von Dom Pedro an die Spitze des der jungen Königin beigeordneten Kabinetts gestellt. In dem am 27. Mai 1835 gebildeten konservativen Ministerium behielt er das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten. Die radikale Revolution vom 4. Nov. 1836 zwang P. zur Flucht nach England; doch kehrte er bald wieder zurück und trat abermals in das Ministerium, in dem er sich bis 1842 behauptete. Sein letztes Kabinett hielt sich nur vom Mai bis 6. Okt. 1846. Vgl. Lopes de Mendonça, Noticia historica do duque de P. (Lissab. 1859).