Partenkirchen

[468] Partenkirchen, Flecken im bayr. Regbez. Oberbayern, Bezirksamt Garmisch, im Tal der Loisach und Partnach und am Fuße der Zugspitze, mit Station Gartnisch P. an der Eisenbahn Murnau-P., 722 m ü. M., hat 3 katholische, eine evangelische und eine engl. Kirche, eine Distriktsschnitz-, Zeichen- und Modellierschule, Forstamt, Holzschnitzerei, Holzwollfabrikation, ein Kreide- und ein Elektrizitätswerk, Sägemühlen, (1905) 2530 Einw., davon 130 Evangelische, und ist wegen seiner romantischen Lage inmitten hoher Berge und zahlreicher großartiger Gebirgspartien sowie wegen seines milden, gleichmäßigen und erfrischenden Klimas ein sehr beliebter Sommeraufenthaltsort (1905: 16,000 Kurgäste). In der Nähe Kreidebrüche. Bei P. das Kainzen- oder Kanitzer Bad, mit einer schwach alkalischen, jodhaltigen und einer Stahlquelle, die bei Katarrh der Luftwege, Bleichsucht, Skrofeln, Gicht etc. gebraucht werden. Auch ist eine Moorbadeanstalt vorhanden. P., das Partanum der Römer, war das Standquartier der ersten rätischen Kohorte. Daß hier im Februar 1176 die Zusammenkunft Kaiser Friedrichs I. Rotbarts mit Heinrich dem Löwen stattgefunden habe, ist nach LucasZwei kritische Untersuchungen zur Geschichte Friedrichs I.«, Berl. 1904) spätere Sage.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 468.
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