[509] Patronymĭka (griech.), Substantiva, die, von Eigennamen abgeleitet, jemand unmittelbar als Nachkommen (Sohn oder Tochter) dessen bezeichnen, dem jener Name angehört; daher patronymisch, nach dem Vater benannt. Die P. sind besonders aus dem Griechischen bekannt und erst von da aus teilweise in die modernen Sprachen übergegangen, z. B. »Pelopide«, d.h. der Nachkomme Pelops. Doch gab es auch in den alten germanischen Sprachen P., die gewöhnlich mit der Silbe ing oder ung gebildet werden, z. B. »Karol ingen« (Karolinger), die Nachkommen des Karl, »Nibelungen«, die Söhne des Nibel (Nebel). Andre patronymische Bildungen sind die Namen auf son und sen (Anderson, Paulsen), im Slawischen die auf witsch (Nikolajewitsch, d.h. Sohn des Nikolaus) und owna (Paulowna, d.h. Tochter des Paul) u.a. Auch im Sanskrit, überhaupt in allen altindogermanischen Sprachen kommen P. vor. Bezieht sich die Wortbildung auf den Namen der Mutter, so spricht man von Metro-(Matro-)nymika.