Perlgeschwulst

[594] Perlgeschwulst (Cholesteatom), eine durch Bildung weißglänzender perlenähnlicher Körper ausgezeichnete Geschwulst, die einzeln oder in größerer Zahl besonders in den weichen Häuten des Gehirns und in diesem selbst vorkommt. Die Perlen, die auch Härchen und Haarbälge enthalten können, sind wohl aus Hautepithet entstanden infolge Versprengung von Hautgewebe in die Hirnhäute während der Embryonalzeit. Ähnliche Gebilde finden sich in den Nieren, in Bindegewebsgeschwülsten der Ohrspeicheldrüse,[594] des Hodens und vor allem im Gehörgang, der Paukenhöhle des Ohres und den Höhlen des Warzenfortsatzes, wo die P. durch entzündliche Abstoßung und Anhäufung des Epithels verursacht wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 594-595.
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