Phosphorsulfide

[821] Phosphorsulfide. Schwefel löst sich zu etwa 25 Proz. in weißem Phosphor und erniedrigt dessen Schmelzpunkt so stark, daß das Gemisch bei gewöhnlicher Temperatur flüssig bleibt. Phosphorsubsulfur (Phosphorsesquisulfid) P4S3 entsteht beim Zusammenschmelzen von 4 Atomen rotem Phosphor mit 3 Atomen Schwefel bei 160° unter plötzlicher starker Wärmeentwickelung, bildet gelbe Kristalle, schmilzt bei 165°, ist bei gewöhnlicher Temperatur an der Luft fast unveränderlich, entzündet sich bei etwa 100° und wird zur Darstellung von Zündhölzchen benutzt. Phosphortrisulfid P2S3, durch Zusammenschmelzen von 2 Atomen rotem Phosphor mit 3 Atomen Schwefel erhalten, ist kristallinisch, graugelb, vom spez. Gew. 2,0, schmilzt bei 167°, wird an der Luft feucht und entwickelt Schwefelwasserstoff. Man benutzt es zur Darstellung von Thiophen. Phosphorpentasulfid P2S5, in derselben Weise erhalten, kristallisiert aus Schwefelkohlenstoff in fast farblosen Kristallen, schmilzt bei 275° und siedet bei 530°.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 821.
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