Pinatypīe

[888] Pinatypīe, von Didier in Xertigny (Frankreich) 1904 erfundenes photographisches Kopierverfahren, beruht auf dem verschiedenen Verhalten belichteter und unbelichteter Bichromatgelatine gegen wässerige Farblösungen. Wird eine mit Bichromatgelatine überzogene Glasplatte unter einem Diapositiv belichtet, das an gesetzte Bichromat ausgewaschen und die Platte in die Lösung ganz bestimmter, in Höchst a. M. erzeugter sogen. Pinatypiefarbstoffe gelegt, so färben sich die am stärksten belichteten Stellen, die den höchsten Lichtern des Bildes entsprechen, nicht; die übrigen Stellen nehmen die Farbe der Lichtwirkung entsprechend an. Von der Glasplatte kann das Bild leicht, schnell und beliebig oft auf Papier übertragen werden, wenn man ein feuchtes gelatiniertes Papier mit der gefärbten Schicht in innige Berührung bringt. Die P. dient in erster Linie als wichtiges und relativ einfaches Kopierverfahren für die Dreifarbenphotographie, ferner zur Herstellung von einfarbigen Bildern, die den Pigmentdrucken ähneln; von ein- und mehrfarbigen Diapositiven, von Duplikatnegativen etc. Vgl. E. König, Die Farbenphotographie (2. Aufl., Berl. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 888.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: