[399] Höchst, 1) Kreisstadt im preuß. Regbez. Wiesbaden, am Einfluß der Nidda in den Main, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Frankfurt a. M.-Horchheim, Frankfurt a. M.-Limburg u. a., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Bismarckdenkmal, altes Schloß, Gymnasium, Realschule, ein Amtsgericht, großartige Farbenfabriken (Aktiengesellschaft, vormals Meister, Lucius und Brüning) mit 4300 Arbeitern, Fabrikation von Maschinen, Armaturen, Beleuchtungsgegenständen, Gelatine, Möbeln, Wachstuch, Tabak und Zigarren etc., Eisengießerei, Bierbrauerei, Dampfmühle mit Cakes- und Biskuitfabrik, Schifffahrt und (1900) 14,121 Einw., davon 6188 Evangelische[399] und 153 Juden. H. erhielt 1400 vom Erzbischof Johann von Mainz Stadtrecht. Hier siegten 20. Juni 1622 die ligistischen Truppen unter Tilly über Herzog Christian von Braunschweig und 11. Okt. 1795 die Österreicher unter Clerfait über die Franzosen unter Jourdan. Vgl. Grandhomme, Der Kreis H. (Frankf. 1887) und Karte »Umgebung von Frankfurt a. M.«. 2) Flecken in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Erbach, an der Mümling und der preußisch-hessischen Staatsbahnlinie Hanau-Eberbach, hat eine evang. Kirche, Synagoge, ehemaliges Benediktinerinnenkloster, Amtsgericht, Oberförsterei, Schachtelfabriken, Kunst- und Schneidemühlen, Steinhauerei, Dampfmolkerei und (1900) 1904 Einw. In der Nähe bei Sandbach liegt die Ernst Ludwig-Heilstätte für Lungenkranke.
Meyers-1905: Hochst. · H. et Hochst.