Platanazeen

[18] Platanazeen, dikotýle Familie aus der Ordnung der Saxifraginen, Bäume mit wechselständigen, gestielten, handnervigen und handförmig gelappten Blättern mit tutenförmigen, den Blattstiel außen am Grunde tragenden Blattscheiden und eingeschlechtigen, einhäusigen Blüten, die gestielte, kugelförmige Köpfe bilden. Kelch und Blumenblätter sind sehr klein und versteckt, die männlichen Blüten besitzen 3–8 Staubblätter, die auf dem Beutel ein verbreitertes Schildchen tragen. Die weiblichen Blüten enthalten 3–8 langgriffelige, behaarte Fruchtknoten, die einfächerig sind und je eine, seltener zwei hängende, wandständige Samenanlagen enthalten. Die Früchte sind einsamige Nüßchen, die am Grunde mit zerbrechlichen, gegliederten Haaren umgeben sind. Der dünnhäutige Same enthält ein spärliches Nährgewebe. Die Familie besteht nur aus der einzigen Gattung Platanus. Arten dieser Gattung traten schon während der Kreide- und Tertiärzeit auf. Die europäisch-asiatische P. orientalis und die amerikanischen Arten (P. occidentalis, racemosa und Lindeniana) laufen in einer tertiären Stammart (P. aceroides) zusammen, die in Amerika, Europa u. Asien während der jüngern Tertiärzeit sehr verbreitet war und sich ihrerseits von der cretazeïschen P. primaeva abzuleiten scheint. Vgl. Janko, Abstammung der Platane in Englers »Botanischen Jahrbüchern für Systematik«, Bd. 11 (1890); Jännicke, Studien über die Gattung Platanus (Leipz. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 18.
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