Ploetz

[44] Ploetz, 1) Karl, Schulmann, geb. 8. Juli 1819 in Berlin, gest. 6. Febr. 1881 in Görlitz, besuchte die Berliner Universität, ging 1840 auf einige Jahre nach Paris, um Französisch zu studieren, und wirkte nach seiner Rückkehr als Lehrer am Französischen Gymnasium in Berlin, am Katharineum in Lübeck und seit 1852 wieder am Französischen Gymnasium; 1860 legte er sein Amt nieder und lebte seitdem als Schriftsteller. Schon 1847 eröffnete er mit dem »Vocabulaire systématique« seine literarische Tätigkeit für den französischen Unterricht. Weiteste Verbreitung erlangten das »Elementarbuch« und die »Schulgrammatik der französischen Sprache« (Berl. 1848, beide oft aufgelegt) sowie die »Französische Chrestomathie« (das. 1851, später erweitert als »Manuel de la litterature française«). Später dehnte P. seine im wesentlichen an Seidenstücker und Ahn anknüpfende Methode auf lateinische und geschichtliche Lehrbücher aus. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehörten: »Kurzgefaßte systematische Grammatik der französischen Sprache« (Berl. 1877 u. ö.) und »Methodisches Lese- und[44] Übungsbuch« (das. 1878 u. ö.). Einen Abriß von P.' Leben schrieb G. v. Loeper (Berl. 1881).

2) Bertold von, deutscher Politiker, geb. 9. Aug. 1844 in Potsdam, gest. 24. Juli 1898, trat, im Kadettenhaus erzogen, 1862 in das preußische Heer, schied aber 1864 aus, um die Bewirtschaftung seines Rittergutes Döllingen bei Elsterwerda zu übernehmen, wurde Kreisdeputierter, Landtagsabgeordneter und 1893 auch Reichstagsmitglied. Seit 1888 Vorsitzender des Deutschen Bauernbundes, half er 1893 den »Bund der Landwirte« (s. d.) mitgründen und war bis zu seinem Tode dessen Vorsitzender.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 44-45.
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