Politzer

[102] Politzer, Adam, Mediziner, geb. 1. Okt. 1835 zu Alberti in Ungarn, studierte seit 1859 in Wien, Würzburg, Paris und London, habilitierte sich 1861 in Wien als Privatdozent, wurde 1871 Professor der Ohrenheilkunde, erhielt 1873 die Leitung der Universitätsklinik für Ohrenkranke und wurde 1894 ordentlicher Professor. 1863 veröffentlichte er ein neues Heilverfahren gegen Schwerhörigkeit infolge von Unwegsamkeit der Eustachischen Ohrtrompete und von Katarrh des Mittelohrs und erzielte damit (Eintreibung von Luft in die Eustachische Röhre) die glänzendsten Erfolge. Er begründete in Wien eine sehr bedeutende Sammlung anatomischer und pathologischanatomischer Präparate des Gehörorgans und lieferte höchst instruktive »plastische Darstellungen der Krankheiten des Trommelfells«. 1906 trat er in den Ruhestand. P. schrieb: »Beleuchtungsbilder des Trommelfells im gesunden und kranken Zustand« (Wien 1865); »Lehrbuch der Ohrenheilkunde« (Stuttg. 1878 bis 1882, 2 Bde.; 4. Aufl. 1901); »Die anatomische und histologische Zergliederung des menschlichen Gehörorgans im normalen und kranken Zustand« (das. 1889). Auch gab er »Zehn Wandtafeln zur Anatomie des Gehörorgans« (Wien 1873) und den »Atlas der Beleuchtungsbilder des Trommelfells« (das. 1896) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 102.
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