Pomāde

[132] Pomāde (ital. pomata, franz. pommade, von pomme, Apfel), parfümierte Fette, die zu kosmetischen Zwecken benutzt werden. Über Gewinnung echter Pomaden s. Parfümerie. Früher steckte man Gewürze in einen Apfel und mazerierte ihn nach einigen Tagen mit Fett, das die Riechstoffe aus den Gewürzen aufnahm. Die jetzt gebräuchlichen Pomaden sind Mischungen aus Schweinefett und Wachs (auch Stearin, Walrat, Vaselin, fetten Ölen etc.), seltener aus Rindsmark, Talg, Kokosöl etc., mit ätherischen Ölen parfümiert und oft auch gefärbt. Durch Zusatz von Kantharidentinktur, Chinaextrakt, Tannin etc. wollte man den Haarwuchs befördern. Wachsreichere Fettmischungen bilden die härtern Stangenpomaden und Bartwachs. – In der Reitkunst bezeichnet P. den Schwung um den (apfelförmigen) Sattelknopf beim Voltigieren.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 132.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: