[353] Prisciānus, röm. Grammatiker, aus Cäsarea in Mauretanien, lehrte um 500 n. Chr. in Konstantinopel und ist Verfasser der »Institutiones grammaticae« in 18 Büchern, des vollständigsten Lehrgebäudes der lateinischen Grammatik, das uns aus dem Altertum erhalten ist (Ausgabe von Hertz in Keils »Grammatici latini«, Bd. 2 u. 3, Leipz. 185559). Das Werk, besonders wichtig durch die reiche Fülle von Überlieferungen aus der alten Literatur, gehörte zu den gebrauchtesten Büchern des Mittelalters und diente auch den ersten neuern Bearbeitungen der lateinischen Grammatik zur Grundlage. Außer kleinern grammatischen Schriften (hrsg. von Keil in »Grammatici latini«, Bd. 3) besitzen wir von ihm noch eine poetische Bearbeitung der »Periegesis« des Dionysios und ein Lobgedicht auf Kaiser Anastasius (beide in Baehrens' »Poetae lat. minores«, Bd. 5, Leipz. 1883).