[515] Quellīnus, Artus, niederländ. Bildhauer, geb. im August 1609 in Antwerpen, gest. daselbst 23. Febr. 1668, Sohn und Schüler des Bildhauers Erasmus Q., bildete sich bei François du Quesnoy in Rom und wurde 1640 in die Lukasgilde seiner Vaterstadt aufgenommen. Nach 1648 wurde er nach Amsterdam berufen, um das dortige Rathaus mit Skulpturen zu schmücken. In den beiden Giebeln brachte er zwei figurenreiche, die Seemacht Amsterdams verherrlichende Gruppen an, und im Innern führte er zahlreiche dekorative Arbeiten aus (in Radierungen von Hubert Q. wiedergegeben; neue Ausgabe in Lichtdrucken, von Wasmuth, Berl. 1892). Von seinen übrigen Werken sind zu nennen: eine Pieta und eine bemalte Statue des heil. Antonius von Padua in der Kathedrale, mehrere Werke und das Chorgestühl in St. Jakob und die Statuen des Franz Xaver und Franz von Borgia in der Jesuitenkirche zu Antwerpen. Seine durchaus malerische, kräftige und natürliche Kunst entspricht der Malerei der Rubensschule. Artus Q. der Jüngere (162570), gleichfalls Bildhauer, war Schüler, nicht Sohn des vorigen.